7. September 2019

Cuba amor

Zwei Minuten lang in Kuba

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Samstag Nachmittag, meine Frau hat mich überredet,

sie in die Stadt zu begleiten, erst eine Buchhandlung,

dann eine Jacke kaufen. Bücher sind immer interessant,

aber hier sind fast alle in Folien verpackt, man kann nicht blättern.

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Dann in einem der großen Kaufhäuser, erster Stock, Damenabteilung.

Viele interessante Frauen, große Plakate, Fotos die anmachen sollen,

auch die Verkäuferinnen durchaus attraktiv, viele sehr exotisch,

eine fällt mir auf, eher klein, schöne Kurven, hübsches Gesicht.

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Meine Frau hat etwas passendes gefunden, geht zur Kasse,

ich sitze in einiger Entfernung, warte, beobachte, da sehe ich sie,

erst nur von hinten, ein sehr knappes weißes Röckchen, lange Beine,

statt brauner Haut eine Strumpfhose, trotzdem sehr sexy.

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Sie dreht sich um, sehr jung, durchaus hübsch. Sie geht, Hand in Hand

mit ihrem Freund, dicht an mir vorbei. Für zwei Minuten fühle ich mich

in Kuba, stelle mir eine dieser aufregenden Chicas vor, die einem

schlaflose Nächte bereiten können, wenn sich die Gelegenheit ergibt.

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Wie Naomi Campbell

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Ich sah dich im schwachen Licht einer Laterne.

Du saßt auf einer dunklen Bank und sahst mich an,

als ich eilig an dir vorbei hastete, um den Parque Marti

wenigstens noch im Licht des späten Abends zu bewundern.

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Du warst immer noch da, als ich zurückkam

und erst jetzt hast du ganz leise „Hola“ gerufen

und gesagt, es gäbe eine ruhige Bar ganz in der Nähe,

in der wir etwas trinken ungestört plaudern könnten.

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Ich zögerte keine Sekunde und wir gingen in die Bar.

Es war aber keine, nur ein Copyshop, aber wir tranken

dennoch im kalten Licht einer Neonröhre Bucaneros

und wir lachten uns an und wir gefielen uns ganz offensichtlich.

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Reden konnten wir nicht viel, ich sprach kein Wort Spanisch,

und alle Sprachen, die ich verstand, hast du nicht beherrscht.

Aber als ich sagtest, du sähest aus wie Naomi Campell,

hast du es verstanden und dich gefreut, denn es hat gestimmt.

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Ich traf grad das Mädchen Maria

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Es war ihre Stimme, die mir zuerst auffiel,

als sie, ganz allein, von Liebe und Seele sang.

Eine kleine, schlanke Gestalt in einem kurzen, weißen Kleid

mit dem Abbild eines absurden Mädchengesichts.

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Als sie später an mir vorbei ging, auf mörderischen Highheels,

fragte ich sie, ob sie einen Moment Zeit für ein Foto habe,

oder doch lieber für zwei, denn sie sei sehr interessant.

Sie nickte und erst jetzt erkannte ich, wie schön sie wirklich war.

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Ihr Gesicht war hinreißend: ein Mund, der wusste, wie man lächelt,

eine schmale, gerade Nase und dann diese großen, ausdrucksstarken Augen,

von einer Schar unglaublicher Sommersprossen umrahmt,

die der zartbraunen Haut ihren ganz speziellen Reiz verliehen.

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Dann fragte ich sie nach ihrem Namen und als sie sagte „Maria“,

kam mir sofort der Song aus West Side Story in den Sinn:

Der wohl herrlichste Ton dieser Welt, der je zu mir drang.

Maria, Maria, Maria! Ich traf grad das Mädchen Maria.“

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Der Tag, an dem ich dich zweimal betrachtete

 

An diesem Tag habe ich dich zum ersten Mal gesehen,

von Angesicht zu Angesicht, nicht nur auf einem Foto.

Du bist in die Wohnung gekommen, hast mich angelächelt,

mir einen Kuss auf die Wange gegeben. Du hast mir gefallen.

 

Ich habe dich angeschaut, erst die kleine Gestalt in dem langen Kleid,

die sanften Kurven und Rundungen von Busen, Po und Taille.

Dann deine sanften Augen, deine schwarzen Haare, die Hände

mit den roten Fingernägeln, die nackten, braunen Arme. Alles tadellos.

 

Am Abend waren wir zum Essen in einem schicken Restaurant.

Wir haben munter geplaudert, so als ob wir uns schon sehr lange kennen,

Es gab keine Angst, keine Verlegenheit, keine dezentes Zurückweichen,

Auch nicht, als wir zum ersten Mal im Bett lagen. Alles war bestens.

 

Dort habe ich dich zum zweiten Mal angeschaut, jetzt nackt und bloß,

Eva kurz nach ihrer Erschaffung. Und wieder sind meine Blicke

voller Neugier und Interesse auf deinem Leib herum gewandert,

die kleinen Brüste, der stramme Hintern, die Pforte zur Glückseligkeit.

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Dora auf den Klippen bei Gibara

 

Wir standen dicht aneinandergeschmiegt auf den Klippen

und schauten zu den verrosteten Resten des alten Wracks hinüber,

das in der Brandung lag und an dessen Kanten sich die Gischt brach

und dabei hohe, weiße Fontänen in den tiefblauen Himmel schleuderte.

 

Sie hatte ein grünes, kurzes Kleidchen an.

Ich bewunderte ihre schlanke Gestalt, die braunen Beine,

die Hüften, den rasanten Hintern, die schmale Taille.

Sie war das Schönste in dieser wilden Landschaft.

 

Ich hielt sie fest, meine Arme waren um ihre Taille geschlungen,

damit sie ja nicht abstürze, nicht die Klippen hinab fiele

und vor dem rotbraunen Monstrum zu Schaden käme.

Aber die Sorge war unbegründet, sie hatte einen festen Stand.

 

Doch den gab sie bald auf, um die Klippe hinab zu klettern,

die Steine zu überqueren, das Wrack zu besteigen, hoch zu klettern,

bis ganz nach oben, eine grüne Gestalt auf rotbraunem Metall,

die ihren Arm triumphierend in den tiefblauen Himmel reckte.

 

 

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