Meine Geschichten drehen sich oft um Themen, die man kurz als Sex und Crime bezeichnen könnte und um Eindrücke von Reisen. Ich versuche meine Texte kurz zu halten, auf das Wesentliche zu beschränken. Ich mag nichts Überflüssiges, Wiederholungen werden möglichst vermieden. Im Mittelpunkt steht eine zusammenhängende Handlung, weniger die Entwicklung von Menschen oder die Beschreibung von Stimmungen und Orten. Ich vermeide in der Regel die direkte Rede, da sie zum Schwafeln verführt. Die Personen bleiben anonym, die Protagonisten sind oft nur ein „er“ eine „sie“. Es werden auch keine genauen Ort- und Zeitangaben gemacht. Der Phantasie des Lesers soll ausreichend Raum gegeben werden.
Sex ist ein beherrschendes Elemente im Leben der Menschen. Ohne Sex keine Evolution, ohne Evolution keine Menschen, ohne Menschen keine Geschichten. Die Gesetzmäßigkeiten der Biologie gelten für alle Lebewesen, auch für Menschen. Sie erklären den hohen Stellenwert des Sexuellen in unserem Leben. Sex ist im Interesse der Natur und daher es ist kein Wunder, dass er auch in unserem Alltag, in der Kunst, den Medien, der Werbung ein dominantes Thema ist. Er wird oft unterdrückt, verschwiegen und ignoriert, aber andererseits auch überbetont, plakativ, primitiv oder pornografisch dargestellt. Tatsache ist, dass Sex ein wichtiges und ein interessantes Thema ist. Meine Geschichten werden meist aus der Sicht eines Mannes erzählt. Sie handeln von Erwartungen, Träumen, Wünschen oder Enttäuschungen. Es sind zum Teil eigene Erlebnisse, vielleicht auch eigene Wünsch, die hier zum Ausdruck kommen, meistens sind es aber Produkte der Phantasie. Nicht um sonst mag ich den generellen Titel „Männerphantasien“
Den zweiten Themenkomplex nenne ich Crime oder Fatalitäten. Es sind keine Kriminalgeschichten mit Täter und Opfer, Spannung und Auflösung, Verbrechen und Sühne. Ich beschreiben fatale Situationen, unerwartete Ereignisse, seltsame Entwicklungen, Geschehen, die „dumm gelaufen“ sind. Auch das Gebiet Crime hat eine dominante Position in der Literatur und im Film. Es gibt unzählige Kriminalfilme und Kriminalgeschichten, die eifrig konsumiert werden und man wundert sich, dass immer noch was Neues entsteht, obwohl letztlich immer wieder dieselben Konstellationen, Täter, Opfer, Detektive, Tatumstände und Lösungen beschrieben werden. Es liegt wohl in der Natur des Menschen, sich wohlig in seinen Sessel zurück zu lehnen und fatale Situation zu genießen, die andere erleben. Eines vermeide ich jedenfalls weitgehend, Blut vergießen, Mord und Totschlag, unnötige Grausamkeiten und Leid. Diese Elemente sind nicht nötig, um gute Geschichten zu erzählen.
Schließlich das dritte Thema: Reisen. Es ist schwierig etwas Neues, Interessantes, Ungewohntes in der vertrauten, alltäglichen Umgebung statt auf Reisen zu finden. In der Fremde fallen einem mehr Dinge auf als zu Hause und man betrachtet die Umwelt mit mehr Neugier und Interesse. Meinen Reisebeschreibungen sind keine Reiseführer. Ich stelle eigene Erlebnisse dar, das, was mir aufgefallen ist. Auch hier bin ich mir klar, dass man in Zeiten des Internets mit seinen schier unendlichen Ressourcen, kaum noch etwas Neues mitteilen kann.
Besonders intensiv beschäftige ich mich mit Gedichten. Vielleicht halten sie strenken Kriterien, wie Lyrik zu sein hat, nicht Stand, aber ich kann in vier Strophen zu je vier Zeilen (es ist immer dasselbe Format) eine Geschichte erzählen, ein noch dichteres Konzentrat auf das Wesentliche, als in meinen sonstigen Texten. Gedichte haben auch den Vorteil, dass ich sie ins Spanische übertragen kann, weil es in Kuba Menschen gibt, die sie sehr mögen.